Bode`s Galaxy M 81 with UGC 5336

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Vorwort …

Galaxien zählen zu den faszinierendsten Erscheinungen des Universums und entführen uns in eine Welt voller Schönheit und Geheimnisse. Diese gewaltigen, funkelnden Sterneninseln sind nicht nur ein beeindruckender Anblick, sondern auch eindrucksvolle Zeugnisse der unermesslichen Weiten und der Komplexität des Kosmos. Ihre unvorstellbaren Größenordnungen sprengen unser Vorstellungsvermögen: Milliarden von Sternen, umgeben von Gas- und Staubwolken, kreisen um ein gemeinsames Zentrum, häufig dominiert von einem supermassiven Schwarzen Loch.

Doch Galaxien sind weit mehr als nur spektakuläre Objekte – sie sind auch die Geburtsstätten neuer Sterne. In ihren riesigen Gasnebeln entstehen unter dem Einfluss von Gravitation und physikalischen Prozessen neue Sonnen, die mit ihren Planetensystemen möglicherweise auch Leben beherbergen könnten. Die unvorstellbaren Ausmaße dieser Sternsysteme verdeutlichen, wie klein und kostbar unser eigener Platz im Universum ist, während sie uns gleichzeitig mit ihrer erhabenen Schönheit in Staunen versetzen.

M81 und ihr kleiner blauer Begleiter

M 81 ist eine große Spiralgalaxie in der Konstellation Ursa Major (UMa) und etwa 12 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Sie hat einen Durchmesser von etwa 90.000 Lichtjahren und ist damit vergleichbar mit den Ausmaßen unserer Milchstraße. Ihre auffälligen Spiralarme und der helle Kern machen sie zu einem beliebten Ziel für Astrofotografen. M 81 interagiert gravitativ mit der benachbarten Galaxie M 82 (siehe mein Beitrag vom Mai 2024), was die Sternentstehung in beiden Galaxien beeinflusst. Sie ist Teil der M 81-Galaxiengruppe, einer der nächstgelegenen Galaxiengruppen zur Lokalen Gruppe. Entdeckt wurde M 81 am 31.12.1774 von Johann Elert Bode.

UGC 5336, auch bekannt als Holmberg IX, ist eine Zwerggalaxie in direkter Nachbarschaft zu M 81und wird als Satellitengalaxie von M 81 betrachtet. Sie gilt als eine der jüngsten bekannten Galaxien, da ein signifikanter Anteil ihrer Sternenpopulation in den letzten 200 Millionen Jahren entstanden ist. Aufgrund ihrer geringen Helligkeit und diffusen Struktur ist Holmberg IX ein herausforderndes Objekt für visuelle Beobachtungen und wird auch photographisch weniger oft erfasst. Die Galaxie wurde nach dem schwedischen Astronomen Erik Holmberg benannt, der sie erstmals beschrieb. 

Holmberg IX ist ein interessantes Studienobjekt für Astronomen, die die Wechselwirkungen zwischen Galaxien und die Entstehung von Zwerggalaxien untersuchen. Ihre Nähe zu M81 und die jüngste Sternentstehung bieten wertvolle Einblicke in die Dynamik von Galaxien und die Prozesse der Sternbildung.

108 Monoaufnahmen zu je 5min in LRGB + H-Alpha-Technik

Die für die Integration verwendete Gesamtbelichtungszeit für die Aufnahmen betrug knapp 8 Stunden wobei neben den Farbfiltern Rot, Grün und Blau (jeweils 12 x 300″) auch der Luminanzkanal zum Einsatz kam (48 x 300″). Zusätzlich sollten die Sternentstehungsregionen mittels H-Alpha Filter herausgearbeitet werden (24 x 300″).

Was die Bildbearbeitung betrifft, war diese Galaxie extrem aufwändig, da die Bearbeitung in RGB, Luminanz und H-Alpha jeweils separat zu erfolgen hatte. Für die Darstellung der korrekten Sternfarben wurden schließlich noch separat die Sterne in Luminanz und RGB kombiniert.

Die Bearbeitung von Farbdaten (also RGB Filter) Finder zudem auf einem gänzlich unterschiedlichen Level statt, da die Details und die Schärfe vorwiegend aus dem Luminanzbereich kommen. Die wesentlichen Tools für die Bearbeitung sollen demnächst einmal in einem kompletten Workflow niedergeschrieben werden. Sehr hilfreich ist die Gradientenentfernung des PixInsight-Skripts von SetAstro. Automatik-DBE. Darin werden gleich mehrere Arbeitsschritte(Prozesse) zur Gradientenentfernung kombiniert und können durch den History Explorer in PixInside auch einzeln nachvollzogen bzw. selbst bearbeitet werden.

Aufwändig in Bezug auf das Post-Processing meint ganz konkret dass die Belichtungszeit in etwa mit der Bearbeitungszeit zusammenpasste… Mit dem Ergebnis selbst bin ich allerdings sehr zufrieden, da sich die Erwartungen hinsichtlich der Darstellungen sowohl der kleinen Begleitgalaxie UGC 5336 (die blau erscheinende, irreguläre Galaxie direkt oberhalb im Bild von M 81) als auch der rötlich-violett erscheinenden Sternentstehungsregionen innerhalb der Spiralen von M 81absolut erfüllt haben. Dieses Ergebnis in nur einer Nacht bei nicht allzu guten Seeing Bedingungen zu erhalten, hatte schlussendlich wirklich überrascht.

Die Vorlage

Als Vorlage für meine Aufnahme diente mir die Aufnahme von Johannes Schedler aus dem Bild Atlas der Galaxien (König, Binnewies, 2019. 2.Aufl. S. 66), die mit einem 400 mm Reflektor Teleskop ganz in der Nähe (Wildon, Österreich) entstanden ist. Die Aufnahme wurde aus 6 Stunden Belichtungszeit gewonnen:

Quelle: Schedler, J. (Bildatlas der Galaxien, 2019, S. 66) – Screenshot