NGC 7217 | Ringförmige Spiralgalaxie in PEG

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NGC 7217 befindet sich im Sternbild Pegasus, unweit des 4,3 mag hellen Sterns π Peg. Die Entfernung der Spiralgalaxie beträgt ca. 52 Millionen Lichtjahre und ihr Durchmesser hat 59.000 Lichtjahre, also knapp 60% des Durchmessers unserer Milchstraße. Mit nur 3,9 Bogenminuten im Durchmesser und einer Helligkeit von 11 mag ist diese Ringgalaxie ein eher selten fotografiertes Target.

Die Vorlage

Eine Aufnahme im Bildatlas der Galaxien (KÖNIG/BINNEWIES, 2019, 2. Aufl. S. 341) war dabei mein Vorbild. Die Aufnahme wurde am Skinakas Observatory auf Kreta mit einem 1,3m Reflektor-Teleskop aufgenommen und zeigt einen äußeren Ring aus Spiralarmen mit Bereichen aktiver Sternentstehung.

Die u.a. vergleichbar gute Aufnahme stammt von Dietmar Gutermuth mit einem 12″ Newton-Cassegrain NCT300, einer Monokamera und L-RGB Filtern (L: 30x300s; R, G, B: jeweils 10x240s) und einer Gesamtbelichtungszeit von 4,5 Stunden (aufgenommen in Calden, DE).

4,5 Std Belichtung von NGC 7217 als Vorlage (Quelle: Gutermuth, 2024)

Ein Versuch mit OSC-Kamera

Das erste Target mit neuem Komakorrektor, neuem Okularauszug und Blendenring. Das Seeing gemäß Meteoblue sollte bei 1,67″ liegen, war in Wirklichkeit jedoch um einiges schlechter. Zudem begleitet uns der Mond mit 79% durch die Nacht und die Luftfeuchtigkeit wird wohl wieder in Richtung 90% klettern. Der nachmittägliche Wind legte sich um ca. 18:00 Uhr, was in der Nacht so bleiben sollte.

DAVIS Wetterdaten vom 20./21.10.2024 – Stand 21:18 Uhr

Mal sehen, was die ASI294MC Pro hier rausholen kann. Im Unterschied zu der Vorlage werden dabei keinerlei Filter verwendet. Inwieweit der äußere, bläulich erscheinende Ring mit den violetten Sternentstehungsregionen hier sichtbar ist, wird sich zeigen und bildet sicherlich die Grenze dieses Setups ab. Geplant sind 66 Frames mit 300″, somit 5,5 Stunden (um ca. 02:00 Uhr verschwindet das Ziel aus meinem Blickfeld.

Im ASIAIR wird der Meridian-Flip (Umschwenken des Teleskops beim Meridiandurchgang des Objektes) automatisiert ausgeführt – immer wieder eine tolle Sache. Nach der erneuten Einrichtung auf das Objekt sucht der EAF wieder die optimale Fokusposition und auch das Guiding kalibriert neu. Die Aufnahmesession wird dann automatisch fortgesetzt. Sollte sich die Temperatur um 2°C ändern, fokussiert der EAF wiederum neu.

Meridian Flip

Session 1

Die ersten Einzelbilder zeigen recht gute Ergebnisse schon im ASIAIR. Die Funktion „Detect“ liefert im ASIAIR Werte für „Star Size“ – (…) bei Zeiten mal recherchieren, welche Werte das sind (vgl. EAF-Werte – „Peak“ bzw. „Star Size“)

Abbruch um 23:19 Uhr aufgrund heranziehender Wolkenfelder – bisher sind 31 Frames gemacht (2,5 Stunden).

Session 2 – 26.10.2024

Erst um 22:15 eingerichtet – Start der Session um 22:37 Uhr (vielleicht sind die ersten Frames noch aufgrund der nicht ausgekühlten Optik zu verwerfen). Start bei 11°C, 94% rel. Hum. und Windstille. Insgesamt konnten aus 66 Frames 49 Frames integriert und in PixInsight bearbeitet werden. Für eine nur knapp 4 Bogenminuten große Galaxie ist das Ergebnis bei den nur mäßigen Seeing-Bedingungen (FWHM zwischen 2,7 und 4,3) gar nicht so schlecht geworden, wie ich finde:

Beitrag im VdS – Journal für Astronomie

Eine ausführliche Beschreibung zu NGC 7217 von Bernd Wallner und Peter Riepe findet sich im VdS-Journal Nr. 86 aus 03.2023: