NGC 281, auch bekannt als „Pacman-Nebel“, ist ein Emissionsnebel im Sternbild Cassiopeia. Er liegt etwa 9.500 Lichtjahre von der Erde entfernt und ist ein aktives Sternentstehungsgebiet, in dem junge, heiße Sterne und ihre zugehörigen protoplanetaren Scheiben interagieren und die umliegende interstellare Materie ionisieren. Der Nebel erstreckt sich über etwa 40 Lichtjahre und enthält eine auffällige HII-Region, in der die energiereichen Strahlungen der Sterne den Nebel zum Leuchten anregen. Die Strukturen innerhalb von NGC 281 sind durch intensive Materie- und Energietransfers geprägt, und die Region ist ein komplexes Netzwerk aus Molekülwolken und Gasfilamenten.
„Leider“ vorerst nur H-alpha
Ein Problem mit der Integration der Schmalbanddaten lässt mich aktuell aus den 6,25 Stunden Belichtungszeit lediglich den H-Alpha Filter integrieren…
Aber allein schon diese 75 Minuten Belichtung gewährt faszinierende Einblicke in die Details dieses Emissionsnebels.
Es hat mir einfach keine Ruhe gelassen …
Das WBPP-Skript in PixInsight wollte und wollte nicht funktionieren. Normalerweise kann man sämtliche Aufnahmen mit den verschiedenen Filtern (in diesem Fall RGB und SHO) einfach „in einen Topf schmeißen“ und gemeinsam durch das Skript laufen lassen. Man erhält dann jeweils die Master Files, die kalibriert, registriert und integriert sind. Nicht so bei diesem Nebel, einzig H-alpha ließ sich mit WBPP durcharbeiten. So mussten nun die restlichen fünf Filter jeweils separat registriert und später integriert werden.
Schlussendlich habe ich aber Ergebnisse bekommen, die meine Erwartungen vollkommen übertroffen haben. Die separate Bearbeitung der Schmalbanddaten (insgesamt null 6,25 Stunden) lieferte mE ein Spitzenergebnis. Für die Darstellung verwendete ich die Hubble-Palette (SHO=RGB). Die Sterne wurden separat aus den jeweils 1 Stunde belichteten RGB Daten gewonnen und schließlich mit dem Starless-Image wieder zusammengeführt.
Ich finde es extrem faszinierend die so genannten „Bok-Globules“ in einer derartigen Auflösung selbst abgebildet zu haben. Hätte mir das jemand vor 1-2 Jahren gesagt, hätt ich ihn für verrückt erklärt… Auch die Staubsäulen (pillars) sieht man in der sternlosen Nebeldarstellung unglaublich gut.
Schlussendlich wurden also noch die Sterne mit dem Nebel zusammengeführt, wodurch insgesamt nun 9,25 Stunden Belichtungszeit erreicht wurden. Der untere Ausschnitt ist deckungsgleich mit dem oberen und wurde geringfügig weiter bearbeitet:
Das final Picture aus nur einer(!) Nacht
Honestly blown away by how great the results turned out:
Das astrometrierte Bild zeigt – markiert durch den kleineren Kreis – den Sternhaufen IC 1590, in dessen Zentrum sich die Ionisationsquelle von NGC 281 in Form des Mehrfachsternsystems BD +55° 191 (HD 5005) befindet.
Bok Globule Comparison …
Globulen (lateinisch für „Kugeln“) sind in der Astronomie kleine, dicht begrenzte Bereiche innerhalb von Molekülwolken, in denen Sterne entstehen. Sie treten als dunkle Flecken vor leuchtenden Emissionsnebeln oder Sternfeldern in Erscheinung. 1947 beschrieb der Astronom Bart Bok sie als frühe Phase der Sternentstehung, weshalb sie auch gelegentlich als Bok-Globulen bezeichnet werden. Im Inneren einer Globule verdichtet sich Materie zu Protosternen, die sich so lange zusammenziehen, bis die Temperaturen für die Kernfusion ausreichen. Diese Theorie wird durch hochauflösende Beobachtungen bekannter Sternentstehungsgebiete wie des Orionnebels oder des Adlernebels gestützt.
Ein Vergleich meiner Aufnahme mit Hubble (2005)… eigentlich irre!“