Das Pre-Processing von Bilddaten besteht im Wesentlichen aus den 3 Prozessen Integration (Image Integration), Kalibrierung (Image Calibration) und Bildkorrektur (Cosmetic Corrections, Entfernung von Hotpixel).
Im Rahmen der Kalibrierung werden Bildfehler (Artefakte) korrigiert, wobei dazu Dark-, Flat- und Biasframes verwendet werden. Dabei werden Kalibrierungsframes untereinander und von den Light Frames abgezogen.
Dark Frames
Dunkelbilder dienen zum Beseitigen von Verstärkerglühen, von Hotpixel (fehlerhafte Dioden am Sensor) und dem Ausleserauschen. Eindrucksvolles Beispiel des Verstärkerglühens zeigt sich bei der ASI 183 MC Pro bei längeren Belichtungszeiten (siehe Screenshot bei gekühltem Sensor bei -20°C und 300s Belichtung und Gain 55). Das Rauschen nimmt mit der Empfindlichkeit (ISO bzw. Gain) und der Temperatur zu.
Bias Frames
Auch Offset Frames genannt, sind mit der kürzest möglichen Belichtungszeit der Kamera aufgenommene Dark Frames (dh. Optik zu!). Sie dienen dazu, das Bias-Signal (den Offset, das Grundsignal, den Dunkelstrom) und das Auslese-Signal (read noise) des Sensors zu erfassen.
Flat Frames
Weißbilder (am besten mit Flatfieldbox und Belichtungsautomatik, sodass das Histogramm in der Mitte liegt) dienen zum Entfernen von Abschattungseffekten (Vignettierung) und den Auswirkungen von Staubteilchen am Sensor (dust motes). Am Photo der Plejaden (M45, Beitrag vom 22.10.2023) sieht man das Fehlen der Flats recht eindrücklich in Form der zahlreichen scharf begrenzten dunklen Flecken.